The Furtwängler Love Letters
(zur deutschen Fassung)
Elisabeth to Wilhelm, 9. 1. 1942
Dear Fu,
This is the only letter I am going to write to you. I will not see you again until I am sure in my mind that we can be friends without endangering the love between you and Maria. And Fu – if we ever see each other again, then please never take me in your arms, however much you would like to – or however lovingly I may look at you.
If you agree with my letter, then don’t answer. And if you do not agree – then definitely do not reply.
Your Elisabeth
Wilhelm to Elisabeth, 3. 2. 1942
Dearest Elisabeth,
I have been pondering over everything and am now quite clear in my mind about it all. In everything that you have, do, and say – and how you look – you are the sweetest picture of femininity I have ever come across. Even if I have at times been egoistical and irresponsible in my life, I cannot behave in such a way towards you – not in the slightest.
I will arrange the journey so that I visit my mother in Heidelberg and then go on to Frankfurt, perhaps in the morning, so we can meet there at midday. Or can you come to Heidelberg for the night? Things would be quieter there – and there is also that lovely peaceful hotel.
You can’t imagine how I am counting the days, my dear!
Farewell
W.
Elisabeth to Wilhelm, 16. 4. 1942
My dear, if only you could draw as much strength from my love for you as I do from your love for me. But it is not longer a question of mine or yours – it is our love. I used to think it would perhaps be a wonderful experience and would then end. But this is merely a blissful beginning, and so much happiness lies before us. Do you feel the same? You have made me so happy.
Your E.
Wilhelm to Elisabeth, 16. 4. 1942
Dearest, I feel I am living in a dream. I constantly see before me your eyes, your smile, your person. I have truly lost my heart – lost it to you. I am thinking of you, my darling, my dearest, sweet joy. W.
Wilhelm to Elisabeth, 26. 4. 1942
Dearest, it is not just your mouth, your eyes, your cheeks that I would like to kiss and caress, but also your neck, your shoulders and your beautiful arms. Then your sweet, sweet, sweet breasts – both of them, one after the other. But even that is not enough. I want to kiss and caress everything – your entire body, immerse myself in your closeness and then once more take you into my arms and press you to me, again and again.
Goodbye! W.
Elisabeth to Wilhelm, 4. 2. 1945
Dearest,
Our child is lying next to me in his cot, snuffling happily, replete after his first feed. I have simply written ‘our child’, but these words mean so much to me! I sometimes repeat them softly when I hold him in my arms and am overcome by a sweet heaviness. He is alive and is a living, warm child. So it is true that I am your wife, that you have held me in your arms and I have melted in the sweetness of your embrace.
Your Elisabeth
Wilhelm to Elisabeth, 21. 2. 1949
Dearest, it struck me how true it is what Wagner says about the redemption of man by the pure, unwavering love of a woman. It is the most precious thing on earth, and I never knew it. But now I know it – late on, but not too late. Oh my dearest, everything that I still have and experience in my life strengthens me in this one belief: I love you! W.
Elisabeth und Wilhelm Furtwängler – Liebesbriefe
Elisabeth an Wilhelm, 9. 1. 1942
Lieber Fu,
es ist dies der einzige Brief, den ich Dir schreiben werde. Ich werde Dich nicht wieder sehen, bis ich mich innerlich so sicher glaube, dass wir Freunde sein können, ohne Deine und Marias Liebe zu gefährden. Und Fu, wenn wir uns jemals wiedersehen, dann nimm mich bitte nie wieder in Deine Arme, wenn Du es auch noch so gerne möchtest – oder ich Dich vielleicht lieb anschaue.
Wenn Du mit meinem Brief einverstanden bist, dann antworte mir nicht. Wenn Du nicht einverstanden bist, dann erst recht nicht.
Deine Elisabeth
Wilhelm an Elisabeth, 3. 2. 1942
Liebste Elisabeth,
ich habe mir alles hin und her überlegt und bin mir nun ganz klar über alles. Du bist mir, in allem, was Du hast, was Du tust, sagst, wie Du aussiehst, das Bild süßester Weiblichkeit, das mir je begegnet ist. Wenn ich sonst im Leben wohl manchmal egoistisch und verantwortungslos war, Dir gegenüber kann ich es nicht sein, nicht im Kleinsten.
Die Reise werde ich so einrichten, dass ich meine Mutter in Heidelberg besuche und dann von dort aus nach Frankfurt fahre, vielleicht morgens, so dass wir uns dort über Mittag treffen können. Oder kannst Du über eine Nacht nach Heidelberg kommen? Da hätten wir noch ruhiger Zeit, da ist auch das schöne ruhige Hotel.
Ach, Du Liebe, wie werde ich jetzt die Tage zählen.
Leb’ wohl.
W.
Elisabeth an Wilhelm, 16. 4. 1942
Lieber, wenn Du nur aus meiner Liebe zu Dir so viel Kraft schöpfen könntest, wie ich aus Deiner. Aber es ist schon nicht mehr meine oder Deine, sondern unsere Liebe. Vorher dachte ich, es würde vielleicht ein großes Erlebnis und dann wäre es zu Ende. Aber es ist ein beseligender Anfang, und so viel Glücklichsein steht uns noch bevor. Fühlst Du auch so? Du hast mich so glücklich gemacht.
Deine E.
Wilhelm an Elisabeth, 16. 4. 1942
Liebste, ich bin wie in einem Traum. Deine Augen, Dein Lächeln und Deine Gestalt stehen mir beständig vor Augen. Ich habe mein Herz wirklich und wahrhaft verloren, an Dich verloren. Ich denke an Dich, Geliebteste, liebste, süßeste Freude. W.
Wilhelm an Elisabeth, 26. 4. 1942
Liebste, nicht nur Deinen Mund, Deine Augen, Deine Wangen möchte ich küssen und liebkosen, sondern auch Deinen Hals, Deine Schultern und Deine schönen herrlichen Arme. Dann Deine süßen, süßen, süßen Brüste – alle beide, eine nach der anderen. Aber auch da habe ich noch lange nicht genug, Deinen ganzen Körper, alles, alles möchte ich küssen und liebkosen, in Deiner Nähe versinken und dann wieder Dich nehmen und umarmen und an mich drücken, immer wieder.
Auf Wiedersehen! W.
Elisabeth an Wilhelm, 4. 2. 1945
Liebster,
unser Kind liegt im Körbchen ganz dicht neben mir und schnauft zufrieden und satt nach seiner ersten Mahlzeit. Ich schreibe einfach so » unser «. Dieses Wörtchen bedeutet da so viel. Ich sage es manchmal ganz leise, wenn ich ihn im Arm habe und mich eine süße Schwere durchfährt. Er lebt und ist ein lebendiges, warmes Kind. Es ist also wahr, dass ich Deine Frau bin, dass Du mich in Deinen Armen gehalten hast und ich vergangen bin in der Süße Deiner Umarmung.
Deine Elisabeth
Wilhelm an Elisabeth, 21. 2. 1949
Liebste, mir ist heute eingefallen, wie wahr es ist, was Wagner sagt von der Erlösung des Mannes durch die reine, unbeirrbare Liebe einer Frau. Es ist das größte Gut auf Erden, und ich habe das nie gewusst. Jetzt aber weiß ich es, spät, aber nicht zu spät. Ach Liebste, alles, was ich in meinem Leben noch habe und erfahre, bestärkt mich nur in diesem Einen. Ich liebe Dich! W.